Cephalopoda

Cephalopoda
Cephalopoda, Kopffüßer, ca. 600 rezente marine Arten umfassende, höchst entwickelte Klasse der Mollusca; zu ihr gehören die größten rezenten Wirbellosen (mehrere cm bis über 20 m); ihre Vertreter erreichen durch verschiedene Merkmale Ähnlichkeit mit den Wirbeltieren.
    Der symmetrische Körper gliedert sich in Eingeweidesack, Kopf (z. T. mit starken Kiefern), ventral gelegenen Mantel mit der Mantelhöhle, die durch den aus einem Teil des Fußes gebildeten Trichter nach außen mündet und das Mantelhöhlenwasser ausleitet. Ebenfalls vom Fuß werden die um den Mund stehenden 8 oder 10 (bei Nautilus 90) mit Saugnäpfen oder Haken versehenen langen Kopftentakel (»Arme«) gebildet, die dem Beutefang oder der Fortbewegung dienen. Nur bei den fossilen C. und dem lebenden Fossil Nautilus umhüllt die durch Septen gekammerte Schale vollständig Eingeweidesack und Mantel. Bei Nautilus und den fossilen Ammoniten ist die Schale spiralig aufgerollt, bei den fossilen Belemniten gestreckt. Die rezenten Formen haben entweder eine bis auf einen hautumwachsenen Rückenschulp reduzierte Schale oder sie fehlt ganz. Die m Tintenfische übertragen die Spermatophoren mit dem Hectocotylus, einem umgebildeten Fangarm. Die in Höhlen der knorpeligen Schädelkapsel liegenden Augen sind –
außer bei Nautilus mit seinen Grubenaugen – hoch entwickelte Linsenaugen mit Iris, Pupille, Linse, Cornea und Ciliarkörper. Sie ermöglichen Bild- und Farbensehen, Pupillenspiel, gute Akkomodation, Hell- Dunkel-Adaption. Das Zentralnervensystem hat einen sehr hohen Zentralisationsgrad: sensorische Zentren im Cerebralganglion, motorische im Unterschlundganglion, in dem alle übrigen Ganglienpaare verschmolzen sind. Analogien zum Cortex der Wirbeltiere ergeben sich aus dem Vorhandensein von Assoziationsfeldern. Dem hohen Cephalisationsgrad entspricht ein vielfältiges Verhaltensrepertoire, z.B. Entleerung einer Enddarmdrüse, des Tintenbeutels, als Schutz vor Verfolgern; Farbwechsel, der auf der Verbindung von Chromatophoren mit glatten Muskelfasern beruht und neurologisch gesteuert wird; blitzschnelle Wendemanöver. C. bewegen sich schwimmend mit Hilfe der Arme, seitlicher Flossen und des Trichters fort, durch den das Wasser aus der Mantelhöhle ausgestoßen wird (Rückstoßprinzip). Die Entwicklung der dotterreichen Eier verläuft über eine discoidale Furchung; keine Trochophora-Larve, sondern direkte Entwicklung. C. treten seit dem Kambrium auf. Im Ordovicium erscheinen die Nautiloidea und die als Fossilien weitverbreiteten Ammonoidea ( Ammoniten). Zwei Unterklassen: Tetrabranchiata; Dibranchiata.

Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.

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