Zunge

Zunge
Zunge, durch kegelartig gebaute Fadenpapillen an der Oberfläche rauhes Organ der Wirbeltiere. Die Z. ist am Zungenbein durch modifizierte Kiemenbogenelemente befestigt und dient v. a. der Aufbereitung der Nahrung. Entsprechend ihren jeweiligen Aufgaben kann die Z. variabel gestaltet und spezialisiert sein. Bei Fischen ist die Z. nur gering ausgebildet oder fehlt ganz. Einige Lurche haben keine Z., bei den meisten ist sie vorn angeheftet, zweizipfelig, klebrig und wird zum Beutefang herausgeklappt. Ebenfalls zweizipfelig und sehr beweglich ist die Z. der Eidechsen und Schlangen. Beim Chamäleon wirkt ein kolbenförmig verdicktes Vorderende der fast körperlangen herausschnellbaren Z. als Leimrute beim Beutefang. Z.beinhörner ermöglichen den Spechten ein rasches Vorschnellen und Zurücknehmen ihrer klebrigen Z., mit der sie Insekten aus ihren freigehackten Larvengängen herausholen können. Bei den Säugern befinden sich auf der Z. Geschmacksknospen ( Geschmackssinn). Termiten fressende Säuger und Fledermäuse können ihre lange Z. weit vorstrecken. Bei Säugern mit gering entwickelten Schweißdrüsen (z.B. Hund) dient die Zunge der Wärmeabgabe. Bei den Katzen sind die Papillen so stark ausgeprägt, dass die Oberfläche als Reibe beim Zerkleinern der Nahrung hilft. Menschen benötigen die Z. um zu sprechen.

Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.

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  • Zunge — des Menschen. Das Bild zeigt einen Sonderbefund, nämlich eine Faltenzunge (Lingua plicata). Die Zunge (Althochdeutsch zunga, lat. Lingua, griech. γλῶσσα Glossa)[1] ist ein länglicher, von Schleimhaut überzogener Muskelkörper, der auf dem Boden… …   Deutsch Wikipedia

  • Zunge — Sf std. (8. Jh.), mhd. zunge, ahd. zunga, as. tunga Stammwort. Aus g. * tungōn f. Zunge , auch in gt. tuggo, anord. tunga, ae. afr. tunge. Ähnliche Wörter für Zunge existieren in fast allen indogermanischen Sprachen, doch lassen sie sich nur… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Zunge — Zunge: Das gemeingerm. Substantiv mhd. zunge, ahd. zunga, got. tuggō, engl. tongue, schwed. tunga ist z. B. verwandt mit lat. lingua »Zunge« (mit l von lat. lingere »lecken«, alat. dingua). Welche Vorstellung dieser Benennung zugrunde liegt, ist …   Das Herkunftswörterbuch

  • Zunge — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Bsp.: • Verbrenn dir nicht die Zunge mit der heißen Suppe! • Zeig mir deine Zunge …   Deutsch Wörterbuch

  • Zunge — Zunge, lat. lingua, bekanntes Organ des Geschmackssinnes, trägt besonders auch bei zur Bildung der Sprache, indem durch sie am meisten die Articulirung der Stimme bewirkt wird. Ferner betheiligt sich die Z. bei der Verdauung durch ihre… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Zunge [1] — Zunge, 1) (Lingua, gr. Glossa), theils u. vorzugsweise Geschmacks , theils Sprach u. Schlingorgan. Dieser höchst wichtige Theil des menschlichen Körpers besteht seiner Hauptmasse nach aus einem, auch als eigner Muskel (Musculus lingualis)… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zunge [2] — Zunge (in anderer Bedeutung), 1) so v.w. Sprache; 2) Sprachfähigkeit; 3) Sprachweise; 4) beim Johanniterorden so v.w. Nation, s. Johanniterorden; 5) ein länglicher, einer Z. ähnlicher Gegenstand; 6) das Mittelstück einer Fuchsscheide; 7) bei… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zunge [1] — Zunge (Lingua, Glossa), beim Menschen das länliche Organ, das auf dem Boden der Mundhöhle liegt und sie bei geschlossenen Kiefern fast ganz ausfüllt (s. Tafel »Mundhöhle etc.«, Fig. 2). Ihre obere Fläche, der Rücken, ist gewölbt und zeigt hinten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zunge [2] — Zunge, in der Wasserbaukunst, s. Bühne …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zunge [3] — Zunge (Seezunge), Fisch, s. Schollen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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