- Reflexbogen
- Reflexbogen, Schaltkreis im Nervensystem von Metazoen, der Reizaufnahme, Erregungsleitung und Reaktion (⇒ Reflex) umfasst und aus mindestens einem afferenten (sensiblen) Neuron, einem efferenten (motorischen) Neuron sowie einer Effektorzelle besteht. Je nachdem, ob in der zentralen Integrationsstation – Ganglien bei Wirbellosen, Rückenmark und Gehirn bei Wirbeltieren – eine oder mehrere Synapsen liegen, handelt es sich um einen monosynaptischen oder einen polysynaptischen R. Monosynaptischer R.: Zwischen sensiblem und motorischem Neuron liegt nur eine Synapse. Ein Beispiel dafür ist bei Wirbellosen der Kiemenrückziehreflex der Meeresschnecke Aplysia: Wird die Atemröhre des Tieres berührt, zieht es seine Kiemen in die Mantelhöhle zurück. Durch die Berührung werden Mechanorezeptoren gereizt. Diese erreichen über erregende Synapsen Motoneuronen der Kiemenrückziehmuskulatur. Weitere monosynaptische R. sind die ⇒ Dehnungsreflexe der Wirbeltiere. Polysynaptischer R.: Zwischen sensibles und motorisches Neuron sind ein oder mehrere Interneurone mit ihren Synapsen geschaltet. Beispiele sind sämtliche ⇒ Fremdreflexe, z.B. Lidschluss-, Pupillen-, Nies- und Hustenreflex. R. sind beeinflussbar. Sie können durch ⇒ Bahnung gefördert und durch ⇒ Hemmung unterdrückt werden.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.