- Plathelminthes
- Plathelminthes, Plattwürmer, etwa 12500 Arten umfassender Tierstamm der ⇒ Protostomia; seine Vertreter haben einen wurmförmigen, unsegmentierten, einfachen Körperbau, zu dem jedoch ein hoch komplizierter zwittriger Genitalapparat gehört; viele von ihnen sind als Parasiten auch für den Menschen bedeutsam. Ein Coelom fehlt oder ist sekundär verloren gegangen. An seine Stelle tritt zwischen ektodermale Epidermis und entodermales Verdauungsepithel das lockere mesodermale Parenchym, das von Muskeln und flüssigkeitsgefüllten, interzellularen Spalträumen durchzogen ist. Das Gastrovascularsystem, das auch rückgebildet sein kann, endet blind und hat eine Mund-After-Öffnung. Atmungsorgane und Blutgefäße fehlen, die Ausscheidung übernehmen Protonephridien. Das Nervensystem ist netzartig angelegt und bereits in kopfständige Ganglien und längs gerichtete Markstränge differenziert. Die frei lebenden Formen der P. haben Sinnesorgane entwickelt. Während die frei lebenden Turbellarien Fleischfresser sind, leben die Trematoden und Cestoden als Wirbeltierparasiten. Die P. sind meist zwittrig, ihre Fortpflanzungsorgane, die in Ein- oder Mehrzahl vorhanden sein können, sind sehr kompliziert gebaut. Es existieren Kopulationsorgane für die innere Befruchtung. Der Eierstock ist häufig in einen Keimstock (Germa-rium), der nur die Eizellen produziert, und einen Dotterstock (Vitellarium), der Nährmaterial bereitstellt, aufgeteilt. Bei Trematoden und Cestoden verläuft die Entwicklung über einen oft mehrfachen Wirtswechsel, bei den Trematoden zusätzlich über einen komplizierten Generationswechsel. Man unterscheidet drei Klassen: ⇒ Turbellaria, Strudelwürmer, ⇒ Trematoda, Saugwürmer, ⇒ Cestoda, Bandwürmer.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.