- Metazoa
- Metazoa, vielzellige Tiere, Tiere, die aus vielen Zellen bestehen, welche in generative Zellen und in unterschiedliche somatische Zellen, meist auch in Gewebe differenziert sind. Da sich die evolutionäre Entwicklung vom Einzeller zum vielzelligen Tier nicht fossil belegen lässt, stützen sich die Hypothesen auf die Ontogenie der M. So geht z.B. Ernst Haeckel (1874) in seiner Gastraea-Hypothese von einem gastrulaähnlichen Stadium aus, das sich durch Einstülpung der Hinterwand der einschichtigen Blastaea bildet, während die Ciliaten-Hypothese die M. aus polyenergiden Ciliaten ableitet. M. unterscheiden sich von den Protozoen in einigen wesentlichen Merkmalen: M. sind bis auf ihre haploiden Gameten stets Diplonten, während viele Protozoen nur einen einfachen Chromosomensatz aufweisen; die Oberfläche der M.zelle ist mit Glykoproteinen ausgestattet, wodurch die Zellen eines Individuums aggregieren und eine Zelle im Fremdgewebe als Antigen wirkt; Kollagene dienen beim Gewebeaufbau als Gerüstproteine. Die systematische Großgliederung erfolgt nicht aufgrund von Verwandtschaftsbeziehungen, die noch unklar sind, sondern geht von der Organisationshöhe aus: Placozoa, Porifera, Cnidaria, Ctenophora, Bilateria (Coelomata). Die letzten drei Gruppen werden als Eumetazoa zusammengefasst. Cnidaria und Ctenophorabilden die Gruppe der Coelenterata. Die ältesten fossilen M. stammen aus dem Präkambrium.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.