Alkaloide

Alkaloide
Alkaloide, wichtige und größte Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe; kommen vereinzelt und in geringen Mengen auch in Tieren vor (z.B. Krötengifte); N-haltige, meist heterozyklische, schwach alkalisch reagierende Verbindungen mit oft starker physiologischer Wirkung. Die Biosynthese der A. geht überwiegend von Aminosäuren aus. Die Einteilung kann nach dem chemischen Grundgerüst vorgenommen werden, z.B. Purin-A. (z.B. Coffein, Theophyllin, Theobromin), Tropan-A. (z.B. Atropin, Cocain), Isochinolin-A. (z.B. Morphin, Codein, Papaverin) u.a. A. werden meist in der Vacuole gespeichert, häufig in peripheren Pflanzenteilen wie Früchten, Wurzeln, Rinde und Blättern. In der Zelle ist das Protoplasma durch den Tonoplasten vor den im Vacuolensaft angereicherten A. geschützt. Bei manchen Pflanzenfamilien ist die Fähigkeit zur A.synthese besonders ausgeprägt, so z.B. bei Nachtschattengewächsen, Mohngewächsen, Narzissengewächsen. Viele A. haben toxische und pharmakologische Wirkungen, z.B. das Mitosegift Colchicin, das narkotisierende Morphin oder das krampflösende Atropin.

Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.

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  • Alkaloide [1] — Alkaloide oder Pflanzenbasen nennt man diejenigen stickstoffhaltigen, meist giftigen organischen Verbindungen, die in den Pflanzen vorkommen und basischer Natur sind. Ihre Hauptbestandteile sind der nie fehlende Stickstoff, daneben Kohlenstoff,… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Alkaloide —   [...id (Chemie)], Singular Alkaloid das, s, überwiegend in Pflanzen (v. a. Nachtschatten , Mohn , Hahnenfußgewächsen, Schmetterlingsblütlern) vorkommende alkalisch (basisch) reagierende, stickstoffhaltige …   Universal-Lexikon

  • Alkaloide [2] — Alkaloide. Neuere Literatur: [1] Schmidt, J., Die Alkaloidchemie in den Jahren 1907 bis 1911, Stuttgart 1911. – [2] Winterstein und Trier, Die Alkaloide, Berlin 1910. – [3] Bauer, H., Der heutige Stand der Synthese von… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Alkaloīde — (Organische Vasen, Chem.), aus Vegetabilien, in denen sie meist mit Säuren verbunden vorkommen, dargestellte, aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff u. Sauerstoff bestehende, mit Säuren Salze bildende, alkalisch reagirende Stoffe. Die A. können …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Alkaloīde — (Pflanzenbasen), in mancher Hinsicht den Alkalien ähnliche (daher der Name), oft durch starke Wirkungen auf den tierischen Organismus ausgezeichnete Pflanzenstoffe, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff bestehen und meist auch… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Alkaloide — Alkaloīde, organische Basen, Pflanzenbasen, stickstoff und kohlenstoffhaltige Produkte des pflanzlichen Stoffwechsels von basischer Natur, meist komplizierte Derivate des Pyridins, Chinolins oder Isochinolins. Sie finden sich bes. in den… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Alkaloide — Alkaloide. Pflanzenalkaloide auch Pflanzenbasen genannt, sind Verbindungen von Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff; besitzen die Eigenschaften der Alkalien, nämlich mit Säuren Salze zu bilden, den Veilchensaft grün und durch Säure …   Herders Conversations-Lexikon

  • Alkaloide — Strukturformel des Alkaloids Morphin Alkaloide (Wortbildung aus arabisch al qualja: „Pflanzenasche“ und griechisch oides: „ähnlich“) sind natürlich vorkommende, chemisch heterogene, meist alkalische, stickstoffhaltige organische Verbindungen des… …   Deutsch Wikipedia

  • Solanum-Alkaloide — Die Solanum Alkaloide sind eine chemische Stoffgruppe und bilden eine Untergruppe der Alkaloide. Strukturell sind sie den Steroid Alkaloiden zuzuordnen. Den Namen tragen sie, da sie in Vertretern der Pflanzengattung der Nachtschatten (Solanum) zu …   Deutsch Wikipedia

  • Harman-Alkaloide — Struktur von Harman, Harmol und Harmin Die Stoffgruppe der Harman Alkaloide gehört zu den β Carbolinen und besteht aus den Substanzen Harmin (7 Methoxyharman), Harman, Harmol (7 Hydroxyharman), Harman 3 carbonsäure, Harmalin (3,4 Dihydroharmin),… …   Deutsch Wikipedia

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